Fünfte Station: Mont St. Michel I
Eigentlich wollten wir am 12.08.2017 ja
in die Bretagne weiterfahren, doch aufgrund eines Staus auf der
Autobahn fuhren wir ab und kamen, vielleicht war es ja Fügung,
direkt am Mont Saint Michel vorbei. Die historische Festungsanlage
auf einer Insel ist einer der größten Touristenmagneten
Frankreichs, aber auch verständlich wenn man ihn sieht. Majestätisch
thront die Abtei auf dem Berg, umgeben von einem mittelalterlichen
Dorf und umschlossen von einer massiven Festungsmauer. Die Geschichte
der Insel und ihrer Bebauung geht bis ins Jahr 708 n.Chr. zurück.
Die Geschichte und wer jeweils wie lange die Insel okkupierte, ist
sehr umfangreich. Jedenfalls entschieden wir uns ganz spontan nicht
weiterzufahren, sondern den nächstbesten Campingplatz zu suchen um
am nächsten Tag diese beachtliche Anlage zu besuchen. Von unserem
eigentlichen Ziel wären es sonst über eine Autostunde Fahrt hierher
gewesen und einem heißen Tipp folgend, dass man den Mt. St. Michel
am besten ganz früh morgens besichtigt (Danke Linda!), wäre es
besser gleich in der Nähe zu sein. Zwei naheliegende Plätze hatten
leider keinen Platz mehr für uns, aber auf dem Dritten erwischten
wir den letzten Stellplatz. Ein kleiner Campingplatz mit gerade mal
50 Plätzen, familiengeführt und einem Restaurant wo es frische
Muscheln zum fairen Preis gab – was will man mehr?!
Wir haben uns dann am nächsten Morgen
tatsächlich dazu aufgerafft um 6 Uhr früh aufzustehen um kurz nach
Sonnenaufgang dort zu sein. Wer uns und unsere Schlafgewohnheiten
(auch mit den Kindern) kennt, weiß dass dies für uns quasi ein
Aufstehen mitten in der Nacht ist. Ohne Frühstück, aber noch
schlimmer – ohne Kaffee, ging es los und wir waren kurz nach 7 Uhr
noch fast ganz alleine auf dem riesigen Parkplatz vor der Straße zur
Insel. Das Gelände um die Zufahrt ist komplett abgesperrt und
verfügt über mehrere eigene Hotels und einen Campingplatz. Von dort
fahren kostenlose Shuttle-Busse die Touristenströme zur großen
Attraktion. Jährlich besuchen rund 3,5 Mio. Menschen diese
Sehenswürdigkeit und man sieht an allen Ecken und Enden, dass alles
darauf ausgerichtet ist. Wir erwischten gleich einen der ersten Busse
(später am Tag fahren die Busse alle paar Minuten hin und her) und
waren tatsächlich mit die ersten Besucher an diesem Tag. Und auch
wenn es solch ein ausgetretener Touristenmagnet ist, beeindruckend
ist der Mont St. Michel wirklich sehr!!! Ich habe gleich die Kamera
gezückt und konnte einige fast menschenleere Aufnahmen machen. Die
vereinzelten Personen und die LKW zur Warenanlieferung retuschiere
ich später noch raus. Wir konnten unser Glück jedenfalls kaum
fassen und erwanderten total happy das mittelalterliche Dorf und die
Abtei. Zwar waren alle Geschäfte noch zu, aber das interessiert uns
eh nicht, denn wir hatten freien Blick in alle Gassen und konnten uns
richtig Zeit lassen alles anzuschauen. Um 9 Uhr öffnet die Abtei
ihre Pforten und wir hatten zwar noch überlegt ob sich die 20 EUR
Eintritt wirklich lohnen, doch im Nachhinein kann ich sagen: JA! Die
Abtei ist definitiv einen Besuch wert, denn architektonisch gesehen
ist sie beeindruckend und daran anschließend läuft man noch
labyrinthartig durch viele verschiedenen weitere Säle,
Funktionsräume der Mönche, den Kreuzgang, unterschiedliche Kapellen
und Gänge. Da wir gerne Computerspiele zocken, hat uns das an
allerlei Spiele erinnert, aber da gehe ich jetzt mal nicht weiter
drauf ein... ;-) Als wir die Abtei verließen, wurde uns langsam
bewusst wie wertvoll unsere Entscheidung war so zeitig hier
anzukommen, denn mittlerweile drängte sich „Security-Personal“
mit Maschinengewehren und dazu Menschenmassen, insbesondere
japanische Besuchergruppen, durch die Gassen. Ein guter Grund hier
wieder zu verschwinden. 10 Uhr und wir waren wieder vor den Toren des
Mont St. Michel. Während immer mehr Busse und Fußgänger zur
Attraktion strömten, fuhren wir zurück zum Wohnwagen und aßen
erstmal schön Frühstück. Das war ein Genuss! Den Nachmittag ließen
wir dann gemütlich auf dem Campingplatz ausklingen, spielten mit den
Kindern und genossen das schöne Wetter. Abends reservierten wir uns
einen Tisch im Restaurant und genehmigten uns fangfrische Austern und
Muscheln zum Abendbrot. Wirklich sehr lecker und auch Annika war von
den Muscheln begeistert. Wir glauben Annika entwickelt sich zum
Feinschmecker, denn immer wenn es rar und teuer ist, langt sie
richtig zu. 😉
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