Zehnte Station: Andorra (Duty Free in Andorra La Vella)


Der Höhepunkt steht bevor: Andorra! Auf ungefähr halbem Wege unserer Reise ist Andorra unser Highlight. Der Zwergenstaat ist als Steuerparadies berühmt und lockt mit zollfreien Waren und tollen Wintersportmöglichkeiten viele Gäste ins Land. Ich finde es sehr spannend, dass es das einzige Land der Welt ist in dem zwei ausländische Amtsträger zusammen die Funktion des Staatsoberhauptes übernehmen: der Bischof von Urgell (Spanien) und der Präsident von Frankreich. Die Amtssprache ist aber Katalanisch, so dass wir hier versuchen werden mit „Hola“ und „Gracias“ weiterzukommen.

Für uns als Wanderfreunde ist Andorra besonders interessant, da es 65 Berggipfel aufweist, welche die 2000m-Grenze überschreiten und als Hochgebirge mediterranes Klima aufweist. Wir freuten uns sehr und waren gespannt was uns hier erwarten würde. Schon auf der Fahrt fiel uns auf wie viele neu gebaute Appartmentblocks und Hotels die Straßen säumen. Unzählige Sportgeschäfte mit Skibedarf und Skischulen ließen unser Herz höher schlagen, auch wenn gerade Sommer ist.
Leider verfuhren wir uns auf dem Weg zum Campingplatz an einem Berghang, da die Zielstraße nicht im Navi zu finden war. Zum Glück ist Matthias ein super Fahrer und konnte auf der engen Serpentin-Straße mit unserem 12m-Gespann wenden. In solchen Momenten bin ich immer heilfroh, dass er fährt, denn ich wäre bei der Aktion bestimmt verzweifelt.

Unser Campingplatz liegt eingesäumt vom Bach und einer ruhigen Straße, so dass wir uns einen schönen Stellplatz direkt am Bach aussuchten, da uns das Plätschern und Rauschen sofort gefiel. Da nun langsam die Nebensaison beginnt, war der Campingplatz fast leer, so dass wir uns auf Ruhe und das Nutzen des (beheizten) Pools sehr freuten. Da wir recht spät ankamen, aßen wir im Restaurant des Platzes zu Abend und waren überrascht vom äußerst leckeren 3-Gänge-Menü zu einem fairen Preis von gerade mal 14 EUR. Livemusik von einem Schmusesänger mit Keyboard inklusive. Jakob war ganz fasziniert, so dass ich seinen Stuhl umdrehte um ihn in den vollen Genuss der Musik kommen zu lassen.

So sieht es übrigens aus, wenn ein rohes Ei während der Fahrt kaputt geht und sich an der Kühlschranktür hinter all den Flaschen und Packungen verteilt:







An unserem ersten Tag in Andorra, am 02.09.2017, wollten wir uns die Hauptstadt Andorra La Vella anschauen. Die Einkaufsmeile ist bekannt für ihre zollfreien Einkaufsmöglichkeiten und wir waren gespannt ob sich einige Schnäppchen machen ließen. Jedes Wochenende zieht es wohl Unmengen an Spaniern und Franzosen in die Stadt zum Shopping. Doch wir waren etwas enttäuscht ob des Angebotes, denn für unseren Geschmack war nichts dabei... Wer schwerer Alkoholiker, Kettenraucher oder Kosmetikliebhaber ist, kann hier durchaus auf seine Kosten kommen, aber wir legen keinen Wert auf harten Fusel, stangenweise Kippen oder künstliche Düfte. Circa jedes dritte Geschäft schaut aus wie die Duty Free Zone auf einem Flughafen und die Leute waren auch fleißig am Einkaufen. Auch Elektronikgeschäfte gab es sehr viele, hinter den Theken stets drei bis vier Verkäufer die auf Nachfrage die Preise ihrer Technik verraten. Ich mag dieses Erfragen des Preises nicht, denn es weckt in mir immer das Gefühl, dass die Preise nach Nase gemacht werden. Leute, die nach Tourist oder Geld aussehen, bekommen wahrscheinlich einen höheren Preis genannt als Einheimische. Vielleicht gehört hier auch das Handeln dazu, aber wir hatten keine Lust es auszuprobieren. Wir erfragten in unterschiedlichen Geschäften die Preise diverser Smartphones und diese variierten bereits um einige hundert Euro. Da die Mittagszeit näher rückte und wir gerade an einem Sushi-Restaurant vorbei liefen, gönnten wir uns eine leckere Sushi-Mahlzeit. Annika jubelte, denn sie liebt Lachs-Sashimi und die Nigiri mit Lachs. Typisch Prinzessin, wenn es rar und teuer ist, bekommt Madame Hunger... ;-)






Auf dem Rückweg stockten wir noch unsere Vorräte auf und entdeckten eine neue Supermarktkette, Andorra 2000, quasi den Aldi Andorras, der uns mit günstigen Preisen überraschte. Denn all die anderen Ketten - Carrefour, Super U, Intermarché und wie sie alle heißen, gehen beim Einkauf für eine vierköpfige Familie schon ganz schön ins Geld. Nun waren wir jedenfalls für die nächsten Tage wieder versorgt, speisten bei uns am Wohnwagen zu Abend und freuten uns auf eine paar schöne Wandertage im Fürstentum. Nachts wurde es sehr kalt, bis auf 5 Grad gingen die Temperaturen runter und wir ließen mal wieder die Heizung auf Hochtouren laufen. Hoffentlich wird es in den nächsten Tagen wärmer...




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