Siebente Station: La Grand Pré (La Tranche sur Mer)


Uns war irgendwie bewusst, dass sich nach dem ruhigen Campingplatz in der Bretagne nur ein größerer (und lauterer) Platz anschließen wird, denn unsere nächste gewünschte Zielregion war ein Urlaubsgebiet. Am Vorabend der Abreise nutzten wir den Luxus des Free Wifi (es ist wirklich so was von Gold wert gutes WLAN zu haben, insbesondere wenn man an den letzten MB des Datenvolumens knabbert...) uns einen Campingplatz auf der Grand Pré, der großen Halbinsel bei La Tranche sur Mer, zu suchen. Nach einer relativ langen Fahrt kamen wir dort an und mussten feststellen, dass der Platz unserer Wahl leider voll war. Auch der nächstgelegene Campingplatz hatte keinen Stellplatz mehr für uns. Bei der dritten Anfrage wurden wir dann aber fündig und waren doch ganz zufrieden mit der Wahl. Für Wohnmobile oder Zelte gab es nur eine Handvoll Stellplätze, ansonsten war der Platz von Mobilheimen geprägt. Einen Pool gab es auch, aber der sah so keimig aus, dass wir Annika mit allerlei Argumenten davon abbringen mussten. Aber naja, was will man bei einer 2-Sterne-Kategorie auch erwarten...

Nach dem Abendbrot wollten wir noch etwas die Gegend erkunden und liefen mal wieder einfach drauf los. Nach dem Motto „Nur noch bis zur nächsten Ecke“ liefen wir doch noch eine recht große Runde, Jakob genoss die Nähe in der Manduca und Annika sprang neben uns her. Es war aber auch ein wunderbarer Abend mit schönem Sonnenuntergang und angenehm warmen Temperaturen. Und was entdeckten wir wieder am Wegesrand: Brombeerhecken. Uns kommt es echt so vor als sei ganz Frankreich von Brombeerhecken überwuchert, denn was wir hier schon an Brombeeren vertilgt haben, essen wir sonst in drei Jahren nicht... Aber es ist lecker und ja auch super gesund. Also labten wir uns mal wieder an den leckeren schwarzen Früchten und entdeckten ganz nebenbei noch einen verwilderten Garten ohne Zaun an dem wir uns frecherweise an ein paar Erdbeeren und Tomaten erfreuten.


Wir entschlossen uns hier nur zwei Nächte zu bleiben, mal wieder unsere Wäsche zu waschen und am nächsten Tag mal im Atlantik baden zu gehen. Hitze und Strand ist eben nicht so unser Ding. Es ist auch echt erstaunlich was man als Familie alles so zum Baden mitnehmen (muss). Über die schattenspendende Strandmuschel, drei Badehandtücher, UV-Schutz Badesachen für die Kinder (jetzt erst neu, da wir auf Sardinien so schlechte Erfahrungen mit Sonnenmilch gemacht haben), genug Trinken und Essen für Nüffchen und Annika bis zum Kamerarucksack waren wir echt voll bepackt. So gestaltete sich der Weg vom heißen Asphaltparkplatz bis zum heißen Sandstrand (mit Garantie zum Füße verbrennen auf dem Sand) zu einer echten Tortour. Aber als wir dann endlich das kühle Atlantikwasser auf der Haut spürten, war alle Anstrengung vergessen und wir fühlten uns gleich wie neu geboren. Da noch Ebbe war, schwappten am flachen Strand noch kleine Wellen in die sich Annika laut kreischend hineinstürzte. Wenn man bedenkt, dass sie vor zwei Jahren noch panische Angst vor Wellen hatte, ist es nun eine Wonne ihr zuzusehen wie viel Spaß sie in den Wellen hat. Für Jakob war es natürlich noch nichts, er hatte selbst auf meinem Arm Angst. Ist ja aber auch klar bei so viel lautem Wasser. Matthias und ich wechselten uns ab mit dem Baden und hatte beide viel Spaß in den hohen Wellen. Als die Flut kam, wurden auch die Wellen vorn am Strand sehr hoch und wir hielten Annika immer gut fest wenn wir uns in die Wellen stürzten. So hatten wir jedenfalls einen erlebnisreichen Badetag, den wir abends am Wohnwagen mit lecker Essen ausklingen ließen. Auch hier habe ich abends wieder aus unserem Lieblingsbuch „Abgelatscht“ vorgelesen. Annika hatte übrigens wieder eine Freundin gefunden, ein französisches Mädchen mit der sie Ball spielte und den Seestern begutachtete den die Familie in einem Wassereimer neben ihrem Mobile Home hatte. Wir freuen uns immer sehr, dass Annika so völlig locker und angstfrei auf andere Kinder zugeht. Das war früher auch mal ganz anders. Nun aber riss sie sofort ihre drei Sätze auf Französisch ab und fragte mich stets nach neuen französischen Sätzen, die sie dann dem Mädchen sagte. Schade ist nur, dass sie die Antworten nie versteht und ihr Gegenüber mit großen Augen anschaut, wenn ihr etwas erzählt wird.












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