Vierte Station: Die Normandie IV (Étratat)


Ganz oben auf meiner Wunschliste stand noch ein Ort: Étretat. Bekannt durch seine steilen 75 m hohen Felsklippen und die außergewöhnlichen Felsformationen ist der Ort zwar ein Touristenmagnet, ließ mein Fotografenherz aber höher schlagen. Nachdem ich Matthias davon überzeugt hatte die zweistündige Fahrt pro Strecke auf uns zu nehmen, machten wir uns am Donnerstag früh (08.08.17) auf den Weg. Schon vor dem Ort stauten sich die Wohnmobile und PKWs zur Auffahrt auf riesige kostenfreie Parkplätze. Wir fanden zum Glück innerorts nahe dem Golfplatz einen super Parkplatz. Auf dem Weg zu den Klippen naschten wir noch an den leckersten Brombeersträuchern, die wir bisher auf der Reise gefunden haben. Doch hätten wir uns mal besser beeilt...



Schon über dem Meer sahen wir die ersten Regenschwaden auf uns zukommen. Da wir grenzenlose Optimisten sind, gingen wir davon aus, dass es bestimmt an uns vorbeizieht... haha, Pustekuchen. Wir wurden natürlich klatschnass und rannten noch sinnlos zu den Bäumen zurück, aber es half alles nichts. Unserem Optimismus geschuldet, lagen die Regenjacken ja noch im Auto. Nur Jakob blieb trocken, denn für ihn war alles dabei, inklusive unserem tollen Imker-Regenhäubchen für die Kraxe. Da der Regen nur schwallweise übers Meer heranzog und der Wind kräftig bließ, wurden wir glücklicherweise recht schnell wieder trocken auf unserem Weg über die Klippen.







Und unsere Hartnäckigkeit wurde nicht enttäuscht. Die Wolken rissen stellenweise auf und wir genossen tolle Ausblicke auf den Felsenbogen und Felsennadel. Bei den Hauptattraktionen tummelten sich natürlich wieder viele Menschen, dennoch überwiegte für uns die Freude an den Fotomotiven. Wir stiegen die Klippen wieder hinab und machten ein kleines Picknick am Kieselstrand mit unseren mitgebrachten Baguettes, Birnen und gesammelten Brombeeren.








Als wir dort so saßen, entdeckten wir links von uns eine Art Höhleneingang im Fels. Mit fortschreitender Ebbe fiel uns auf, dass immer mehr kleine Gruppen sich nahe des zurückziehenden Wassers dort sammelten und anscheinend nur darauf warteten endlich bis zum ominösen Eingang laufen zu können. Ich dachte mir nur, dass es bestimmt wieder „nur“ ein leeres Munitionslager aus dem 2. Weltkrieg ist, aber Matthias wollte unbedingt dort hin. Im Nachhinein muss ich sagen, dass es manchmal echt gut ist auch mal auf Matthias zu hören. ;-) Wir liefen also über die nun freigelegten Felsen, kletterten eine rostige Leiter nach oben, gingen durch einen Tunnel – und kamen im Paradies heraus... Haha, na ganz soooo dramatisch ist es nun doch nicht, aber trotzdem wunderschön!!! Der Tunnel führte quasi zum geheimen Strand, der nur bei Ebbe zugänglich ist. Dieser Kiesstrand zwischen dem Felsenbogen und der Felsnadel war einfach wunderschön, rückseitig eingeschlossen von den 75m hohen Felsenwänden, links und rechts die Felsformationen und vorne das Meer. Da wir fast mit die ersten waren, die durch den Tunnel hier ankamen, war es auch noch schön leer und wir kamen während des Laufens aus dem Stauen kaum noch heraus. Die zweite Speicherkarte musste mittlerweile auch schon in die Kamera eingelegt werden. Wir genossen das Naturspektakel und mussten aber alsbald umkehren, da uns ja noch zwei Stunden Rückfahrt mit unseren kleinen Nervensägen bevorstanden.


















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