Dreizehnte Station: Die Schlucht von Verdon (Bootsfahrt)


Wir verließen die Küste und hatten als neues Ziel die Schlucht von Verdon. Martigues und die Côte Bleue waren wirklich ein tolles Erlebnis und wir konnten viel Revue passieren lassen was wir in den letzten vier Jahren nach unserer ersten Elternzeitreise erlebt haben und sich seitdem beruflich wie privat verändert hat. Nun aber galt es wieder Neues zu entdecken und wir freuten uns auf anstrengende Wanderungen in unberührter Natur. Naja, fast unberührt, denn ein gut ausgeschilderter Wanderweg ist viel Wert. Die Schlucht von Verdon wird auch gerne Grand Canyon von Verdon genannt und ist eine der größten Schluchten Europas. Der Fluss Le Verdon mit seinem türkisblauen Wasser hat sich über Jahre hinweg ein tiefes Bett in die weißen Felsen gegraben und schuf somit einen der reizvollsten Naturparks Frankreichs. Für uns als Wander- und Naturfreunde natürlich ein Must-See. Die Fahrt vom Meer war zum Glück kurz und Jakob schlief durch, so dass wir eine entspannte Hinfahrt hatten. Wir staunten nicht schlecht als wir das blaue Wasser sahen, insbesondere bei der Überfahrt über die Brücke, wo der Fluss aus der Felsschlucht herausfließt. Wir sahen einige Menschen in Kanus und Tretbooten auf dem Fluss umherfahren und wussten sofort: das wollen wir morgen auch machen.








Nicht weit entfernt, direkt am See, liegen zwei schöne Campingplätze. Wir suchten uns einen aus und freuten uns auf den nächsten Tag und unsere Bootstour. Direkt oberhalb des Platzes liegt das Dorf mit einer Bäckerei, in der wir morgens richtig leckeres Baguette holten. Warum ich das so betone? Wir essen jetzt seit sieben Wochen jeden Morgen Baguette zum Frühstück und irgendwann bekommt man ein Gefühl bzw. einen Geschmack für die guten, handgemachten Baguettes. So auch hier, superlecker und noch warm. Da können die billigen Aufbackbaguettes nicht mithalten.
Nach diesem leckeren Frühstück fuhren wir zum nächsten Tretbootverleih und mieteten uns eines für zwei Stunden. Matthias liebäugelte zwar mit einem Elektroboot, aber den doppelten Preis (70 EUR) wollten wir dafür nicht zahlen. Stramme Waden sind zudem auch ein Vorteil, den zwei Stunden Tretboot fahren mit sich bringen. Annika bekam eine Schwimmweste und Jakob blieb bei mir in der Manduca. So pedalten wir los und fuhren in die Schlucht hinein. Und ich kann es jedem nur empfehlen: macht eine Bootsfahrt in der Schlucht. Es war wirklich so beeindruckend!!! Rechts und links steigen die Felswände hinauf, es gibt Höhlen und ausgewaschene Felsen zu bestaunen und das Wasser ist so super blau. Obwohl wir nicht die einzigen waren, sondern noch einige andere Kanus, Tret- und Elektroboote unterwegs waren, kam man sich nicht ins Gedränge und konnte die Fahrt genießen. Circa zwei Kilometer kann man die Schlucht per Boot erkunden, dann wird der Wasserstand zu niedrig und man muss umkehren. Zwei Stunden reichen dafür locker, wir waren so schnell unterwegs, dass wir anschließend noch ein bisschen auf dem See umher schipperten. Jakob machte die Fahrt bei mir auf dem Bauch gut mit und auch Annika hatte ihren Spaß auf dem Boot.
















 

Zurück am Ufer schnappten wir uns unseren Proviant, suchten uns eine schöne Stelle am See und machten unser Mittagspicknick. Von dort aus sahen wir eine Straße, die auf halber Höhe der Berge in die Schlucht hinein führte. Nach dem Essen setzten wir uns somit ins Auto und erkundeten die Schlucht noch etwas auf diese Weise, natürlich gespickt mit allerhand Fotostopps am Straßenrand.
Am Abend hatten wir keine Lust auf Kochen, sondern gingen in eines der Restaurantes in Les-Salles-sur-Verdon um uns mal wieder ein Menü schmecken zu lassen. Und was gibt es in Frankreich als Vorspeise? Schnecken. Sehr lecker übrigens. :-)







Für den nächsten Tag riefen schon unsere Wanderstiefel und ich kaufte uns eine Wanderkarte, die uns einige tolle Wanderungen vorschlug. Denn es ist nicht einfach in einer so steilen Schlucht einen Wanderweg zu finden, den wir auch mit Annika laufen können. Aufgrund der Steilheit sind die meisten Wege schlichtweg zu lang (6 bis 7h) und zu schwierig für sie und können nur mittels Klettersteigen oder Seilunterstützung erwandert werden. Aber wir werden bestimmt etwas schönes finden.

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