Fünfzehnte Station: Genfer See IV (Wanderung La Baume)
Da unsere Wanderschuhe schon lange
keinen Waldboden mehr gesehen hatten und wir hier die schönsten
Bergregionen der Haute Savoie direkt vor der Tür haben, fuhren wir
an diesem Tag einfach aufs geradewohl los in eines der Täler. Im
letzten Jahr hatten wir hier die Gorges du Pont du Diable besucht,
eine Klamm mit einer spannenden Geschichte um den Bau einer Brücke
über die Schlucht und den Teufel der angeblich seine Finger mit im
Spiel hatte. Dies sollte aber nicht noch einmal unser Ziel sein. Wir
suchten einfach ein Hinweisschild zu einem Wanderweg, wurden aber
nicht fündig. Zum Glück hatten wir seltenes LTE in den Bergen und
fanden daher den historischen Weg zwischen den Örtchen La Baume und
Les Esserts. Nichts spektakuläres und auch nirgendwo beschrieben,
aber uns genügte es die Länge zu wissen und dass wir schön alleine
im Wald unterwegs sein können. So gelangt man zwar nicht immer an
die spektakulärsten Orte, aber man hat seine Ruhe und kann die Natur
genießen. Es wird nämlich auch hier langsam herbstlich und die
Blätter färben sich bunt. Die Wälder sind sehr feucht, da es nun
öfter regnet und Pilze sprießen überall aus dem weichen Waldboden.
Wir lieben es im Herbst zu wandern, der Duft des Waldes ist so
erfrischend und die Temperaturen noch nicht zu kalt. Also stapften
wir los und mussten zu Beginn unter allerhand umgestürzten Bäumen
hindurchkriechen oder auch darüber klettern. Der Weg schlängelte
sich in Serpentinen den Hang hinauf und mündete auf einem breiten
Fahrweg, der entweder den Berg hinauf oder hinunter nach Les Esserts
führte. Da wir nach dem bisherigen Aufstieg noch nicht müde waren,
gingen wir weiter. Auf Google Maps erkannten wir einige Häuser auf
einer Hochebene (Alm) und setzten diese als unser Ziel dieser
Wanderung.
Nach etlichen weiteren Kurven
erreichten wir unser Ziel. Da der Weg gleichmäßig anstieg und wenig
Geröll hatte, kamen wir ganz gut voran. Die Häuser sind wohl
Sommerhütten der Einheimischen, welche schon alle winterfest gemacht
waren. Die Fensterläden waren jedenfalls alle geschlossen und auch
sonst war alles gut weggeräumt. Wir waren jedenfalls die Einzigen
dort oben und suchten uns daher eine Bank vor einem der Hütten als
unter Proviantplatz aus. Da für den Nachmittag Regen angesagt war
und hier oben schon ein kalter Wind aufzog, hielten wir uns aber
nicht ewig auf, sondern traten alsbald den Rückweg an. Bereits nach
den ersten Metern fing es schon an zu tröpfeln. Da wir aber fast
ausschließlich durch den Wald liefen, wurden wir bis zu unserem
Parkplatz an der Kirche von La Baume kaum nass. Insgesamt war es aber
wirklich eine tolle Wanderung, die den Herbst mit all seinen Facetten
zeigte.
Auf dem Rückweg fuhren wir noch schnell bei Cora vorbei und
kauften uns frisches Sushi. Seitdem Cora seine Märkte alle umbaut,
gibt es nämlich eine Sushitheke an der jeden Tag leckeres Sushi
zubereitet wird. So kann man leben, erst Wandern und dann Sushi essen
– perfekt!
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