Vierzehnte Station: Parc Naturel Régional du Vercors
Nachdem wir es nun geschafft hatten uns
von der Verdonschlucht loszureißen, ging die Fahrt für uns weiter
gen Norden. Wir wären zwar auch noch gerne länger in wärmeren
Gefilden geblieben, jedoch sah die Wettervorhersage für den Parc
Naturel Régional du Vercors und unsere übernächste Station, den
Genfer See, für Ende September noch sehr gut aus. Da die Strecke bis
zum Genfer See zu lang ist, entschieden wir uns für eine
Zwischenstation im Parc Naturel Régional du Vercors. In meiner
groben Reiseplanung hatte ich zwar einen Campingplatz herausgesucht,
wir entschieden uns jedoch ganz spontan für einen Platz der an der
Straße lag. Eingebettet in ein Tal und umgeben von Bergen lag der
Platz und bot uns sehr viel Ruhe, da er fast komplett leer war.
Nebensaison lässt grüßen. Zwei Drittel des Platzes waren bereits
verwaist, da auch die Sanitärblöcke schon geschlossen waren. Im
vorderen Drittel waren nur 2-3 Hütten vermietet und neben uns stand
ein älteres niederländisches Pärchen mit Wohnwagen. Ansonsten war
wirklich alles leer, ein sehr komisches Gefühl. Wir hatten einen
wunderschönen Platz gefunden, direkt am Waldrand mit Blick auf ein
Kürbisfeld und die uns umgebenden Berge. Der Campingplatz bot auch
eine große Poolanlage mit mehreren Pools und Rutschen von denen
jedoch alle schon außer Betrieb waren. Nur der große Pool zum
Schwimmen war noch offen. Annika war natürlich etwas enttäuscht,
aber wir sind trotzdem sofort nach unserer Ankunft erst mal in den
Pool gesprungen. Aufgrund der wenigen Gäste lohnt es sich für den
Platz eben nicht alles in Betrieb zu lassen. Trotzdem waren wir uns
einig, dass wir hier zur Hochsaison in den Ferien nicht herfahren
würden. Denn dann wäre aufgrund der vielen Spiel- und
Unterhaltungsmöglichkeiten für Kinder sicher nicht mehr an Ruhe zu
denken. Zwei der Hüpfburgen, der Pool sowie der Spielplatz ließen
Annikas Herz jedoch trotzdem höher schlagen und sie tobte sich
richtig aus.
Da dies endlich mal wieder ein Platz
war der über Free Wifi verfügte (wir waren echt ausgehungert nach
den neun Nächten am Verdon) hatten wir nun endlich Gelegenheit die
Blogs hochzuladen und mal wieder ausgiebig im Netz zu surfen. Das war
Luxus, denn meine 2GB Traffic waren schon wieder fast aufgebraucht.
Wir empfinden es auch als Wucher, wenn die Campingplätze teilweise
bis zu 8 EUR/Tag für Wifi verlangen und noch nicht mal eine Free
Wifi-Zone im Bereich der Anmeldung haben. Aber hier waren wir ja nun
versorgt und verbrachten den Folgetag komplett auf dem Campingplatz,
spielten mit den Kindern und luden sechs neue Blogbeiträge hoch.
Meist ist ja schon alles vorbereitet, die Texte sind geschrieben und
die Bilder sortiert sowie verkleinert. Das Wetter war auch auf
unserer Seite, zumeist schien die Sonne und es war sehr schön warm.
Wir wuschen auch noch zwei Trommeln Wäsche und waren somit für die
nächsten Tage wieder gut versorgt. Am Abend kochten wir wieder mal
Nudel und aßen schön im Sonnenschein auf unserer Picknickbank.
Da es in der Nacht leider etwas
regnete, war unsere Picknickbank am nächsten Morgen noch nass. Wir
fackelten aber nicht lange, sondern setzten uns einfach auf die
Terrasse von einem der Zelthäuser, denn diese waren überdacht und
die Bank somit noch trocken. So eine Zelthütte ist übrigens auch
sehr schön und irgendwie erinnerte mich der Look an Safaricamps in
Afrika. Wenn beim Frühstück dann noch Zebras und Antilopen
vorbeigelaufen wären, wäre mein Herz noch höher gesprungen. Wir
hatten aber auch ohne exotische Tiere ein wirklich traumhaftes
Frühstück im Sonnenschein, was nicht zuletzt auch unseren lieben
Kindern geschuldet war. Denn nicht jede Mahlzeit läuft bei uns so
entspannt ab... Aber an diesem Morgen war wirklich alles perfekt. Und
obwohl wir diesmal kein Baguette hatten. Denn das hatten wir am
Vortag vergessen im Restaurant zu bestellen. Doch Cornflakes und Obst
sind ja auch lecker. Gestärkt vom Ausblick und dem Essen setzten wir
anschließend unsere Reise fort und fuhren zum Genfer See. Dies ist
einer unserer Herzensorte! Der diesjährige Besuch ist der vierte –
so oft waren wir noch nie an einem Ort. Aber uns gefällt es dort so
gut, dass wir auf unserer Reise unbedingt wieder vorbeischauen
wollten. Entdeckt hatten wir den Platz auf unserer ersten
Elternzeitreise 2013 mit Annika. Auch nur zufällig, aber es zog uns
seitdem immer wieder hierher zurück. Also auf nach
Thonon-les-Bains!!!
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